Organisation ist alles!

Wer kennt es nicht, nach einem wundervollen Fototag zu Hause angekommen, brennt man förmlich darauf die Ergebnisse auf dem Bildschirm zu begutachten? Wenn das mal so einfach wäre! Es geht mir in diesem Post nicht darum auf die verschiedenen Bildbetrachtungs-/Bearbeitungsprogramme und das Formatwirrwar einzugehen. Sondern darum, dass ich in den seltensten Fällen mit einer überschaubaren Anzahl an Bildern nach Hause komme. Wie also vorgehen um möglichst schnell eine Struktur zu schaffen die nicht nur die Betrachtung erleichtert, sondern bestenfalls eine solide Grundlage für die spätere Nachbereitung bietet?

Das nennt sich dann neudeutsch „workflow“ und soll suggerieren das einem alles einfach von der Hand geht und ineinander fließt. Was soll ich sagen, anfangs war bei mir von „flow“ nicht viel zu spüren und diese ewige Kopiererei von Bildern einfach nervig und zeitraubend. Ich hatte mir in der Vergangenheit Strukturen aufgebaut die sich als unpraktisch herausgestellt haben und irgendwann sogar komplett den Überblick verloren welche Bilder nun wohin gehören und in welchem Bearbeitungszustand sie sich befinden. Es wurde immer schlimmer, zahlreiche Dupletten befanden sich in diversen Verzeichnissen und es war fast soweit das ich aufgeben wollte und gar nicht erst „Material“ produzieren wollte. Es war mir ein Graus!

Ich habe dann den harten Schnitt gemacht und mit einer neuen Struktur, dafür in Lightroom einen neuen leeren Katalog erstellt, gestartet. Nun meine gesamten Bilder aus den unterschiedlichsten Verzeichnissen und von verschiedenen Festplatten in eine neue Datumsbasierende Verzeichnisstruktur importiert. Nachdem ich dann die Dubletten eliminiert hatte müsste eine Vorgehensweise definiert werden um dieses Chaos künftig zu verhindern.

Nach kurzer Recherche bin ich über einen schönen Artikel (Das 3×3 für bessere Fotos) auf Gunther Wegner’s blog gestoßen und habe die vorgeschlagene Vorgehensweise in Teil 2 dieser Artikelreihe als Grundlage für mein Ordnungssystem genommen. Wie auch Gunter setzte ich auf Adobe Lightroom für die Organisation meiner Werke. Das Prinzip ist aber auch auf andere Programme übertragbar, die zumindest Ordnerstrukturen und Sterne-vergabe unterstützen.

Ganz pragmatisch und in Kürze dargestellt gehe ziemlich genau so vor wie Gunter das beschrieben hat:

  1. Ich importiere die Bilder von der Speicherkarten in ein Verzeichnis auf meinem Rechner mit der Struktur „Jahr/Jahr-Monat-Tag“
  2. Nach dem Import, gehe ich recht zügig durch die Bilder und nehme eine grobe Selektion selbiger mit „1“ (1 Stern wird vergeben) vor und markiere den „Ausschuss“ mit „X“ zum späteren Löschen
  3. Nach diesem ersten Durchgang setze ich den Filter in der Lightroom Bibliothek auf >=1 Stern und sehe so nur noch die ausgewählten.
  4. Sollten es immer noch zu viele Bilder zum Bearbeiten sein, gehe ich noch einmal durch und markiere diejenigen, die ich bearbeiten möchte  mit zwei Sternen (Taste „2„). Danach setze ich den Filter auf >=2 Sterne.
  5. Bilder mit 2 Sternen bearbeiten
  6. Nach der fertigen Bearbeitung erhält jedes Bild dann 3 Sterne. Auf die Art weiß ich, dass alle Bilder, die 3* haben, bereits bearbeitet sind.
  7. Nun gehe ich noch einmal durch die bearbeiteten Bilder und markiere diejenigen, die ich weiter nutzen (Fotobuch, Diashow etc.) möchte mit 4 Sternen.
  8. Sind das immer noch zum viele, habe ich ja noch den 5 Stern um weiter zu selektieren
  9. Zu guter Letzt, schliesse ich das Projekt ab indem ich die Ordner mit den Bildern via Lightroom auf meinen Server verschiebe

Der letzte Punkt in dieser Aufzählung hat zudem den Vorteil das ich nur noch zu bearbeitende Bilder auf meinem Rechner habe und alles was abgeschlossen ist auf meinem Server liegt (anm. gesichert werden beide Systeme, der Server fungiert quasi als „Endlager“ 😉 ).

Das schönen an Lightroom ist nun das man mit entsprechenden Selektionen arbeiten kann. Für obige Vorgehensweise habe ich mir die folgenden Sammlungen (Filter auf die vergebenen Sterne erstellt):

Das habe ich wiederum noch weiter verfeinert und neben den Sternen noch auf das Jahr gefiltert und als neuen Sammlungssatz angelegt. Damit kann ich dann sehr schnell die schönsten Bilder des Jahres präsentieren:

Ich muss sagen es fühlt sich gut an wenn alles organisiert ist. Dank dem Artikel von Gunter bin ich nun „flowiger“ unterwegs 😉